Üblicherweise werden wichtige Teile der Messfeier durch ein Gebet abgeschlossen, das das davor gemeinsam Gefeierte zusammenfasst – diese sind das Tagesgebet, das Gaben- und das Schlussgebet, ähnlich auch der Abschluss der Fürbitten u. a.. Man nennt sie „Orationen“ (von lat orare = beten, sprechen verkünden) – man könnte daher eher von „Gebetsrede“ des Vorstehers (Priester) sprechen.
Die Orationen haben einen fixen Aufbau: Gebetseinladung – Stille – Gebet mit trinitarischer (den dreifaltigen Gott anrufenden) Schlussformel – Amen der Gemeinde. Durch die Amtsgebete wird das Davorliegende zusammengefasst und mit dem Tagesthema in Beziehung gesetzt. Die Gemeinde stimmt mit dem liturgisch bedeutendem „Amen“ zu – ja, dazu stehen wir, leben es, dies ist unser Glaubenswirklichkeit.
Zur „Stille“ nach dem „Lasset uns beten“: Dies ist nicht ein Abwarten des nächsten Wortes, sondern meint das „Lasset uns beten“ ernst: Alle sind eingeladen, sich in Stille auf Gott auszurichten, das ganz Persönliche herein zu holen, vor Gott zu tragen, eben zu „beten“: Und dies wird dann durch das laut gesprochene Gebet zusammen gefasst! Probiert es einmal: Echt in diesen Momenten der Stille zu beten…