Epiklese („Herabrufung des Geistes“)

Die an das „Sanktus“ (Heiliglied) anschließende „Epiklese“ („Ja heilig, bist du…“) stellt die explizite Bitte um die Herabrufung des Geistes dar – liturgisches Urgestein, das in allen Messriten vorhanden ist, Kern & Zentrum des Hochgebetes: Gott möge diese Gaben und mit ihnen uns (!) wandeln, heiligen, mit Leben erfüllen (ein Höhepunkt, der in manchen Feiergemeinden untergeht, weil sich währenddessen Menschen hinknien – und damit das zentrale Geschehen eigentlich fast untergraben).

Der Begriff der Epiklese spielt in der Liturgie eine große Rolle. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet ganz allgemein das Anrufen Gottes über einer Sache oder einer Person, die dadurch geheiligt wird gemäß 1 Tim 4,4-5: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.“