Eucharistiefeier – Gestalt des Mahles

Versammeln wir uns zur Messe, dann ist Jesus als Gastgeber in unserer Mitte zugegen – kein nettes Happening unserer Gemeinschaft, sondern eine Fest- & Ehren-Einladung vom „Chef persönlich“. Wir Gläubige sind Ehren-Gäste am Tisch Jesu.

„Am Abend, an dem er ausgeliefert wurde…“ (2. Hochgebet) feiert Jesus mit seinen Jüngern gemäß jüdischem Brauch das Pascha-Mahl, die große Gedächtnisfeier der Befreiung Israel aus Ägypten.

Beim Pascha war es üblich, dass der Hausvater sich mit den Seinen zu Tisch legt (Sitzen war unüblich, Knien eine viel spätere Idee – und eigentlich ein Widerspruch zum lobpreisenden Feiern des Lebendigen Gottes), Brot und Becher mit symbolischen Deuteworten in die Hand nahm, etwas erhob, Gott dankte und dies dann gemeinsam verzehrt wurde. In diesem Feiern setzte Jesus ein Zeichen ein, das kurz darauf seine volle Bedeutung bekam: Zeichen seines gebrochen Werdens am Kreuz, seines Sterbens und Auferstehens. In der Eucharistie wird dieses Tun Jesu nicht museumsmäßig nachgefeiert, sondern aktuell, „gegenwärtig“ gemacht: „In jeder Generation soll ein jeder sich so betrachten, als ob er persönlich aus Ägypten ausgezogen sei …. Nicht nur unsere Vorfahren hat der Allheilige erlöst, sondern auch uns selbst hat er mit ihnen befreit.“ … so heißt es in der jüdischen Pascha-Liturgie

Eucharistiefeiern ist damit im Ursprung ein gemeinsames Mahl-Halten, Essen & Trinken, Feiern! Daher ist auch ein aktives Teilnehmen (Gesang, Gebet, Mitwirken etc.), wie auch ein volles Teilnehmen (Kommunion – auch unter beiderlei Gestalten) sinnvoll: Wir sind nicht Zusehende eines heiligen Geschehens, sondern von Gott persönlich eingeladene Ehrengäste am Feiertisch des Lebens… – lassen wir uns das einmal genussvoll „auf der Zunge zergehen…!“