Der Herr sei mit Euch!

Nach dem eröffnenden Kreuzzeichen ist das erste vom Priester gesagte Wort: „Der Herr sei mit Euch!“ Bevor die Gemeinde betet, Schuld bekennt, lobt oder dankt die Zusage, dass Gott unter uns ist! Es erinnert an den Gruß des Engels an Maria: Uns ist die gleiche Nähe Gottes und Würde zugesagt, wie Maria.

Diese Liebeszusage Gottes bildet quasi das Koordinatensystem, in dem der ganze Gottesdienst steht, das „Vorzeichen“ für all das, was kommt (vor unserem Leben) – vor jeglichem Tun, Leisten oder Bekennen sagt uns Gott vorbehaltslos seine liebende Gegenwart zu. Zuerst ist Initiative und Liebesversprechen Gottes da – alles andere hat erst danach seinen Platz!

Im Ursinn ist der kleine Dialog ein in der Bibel wurzelnder Wechselgruß. Vorbild waren stark auch paulinische Grußformeln, wo Paulus den Geist der Gemeinde zuspricht – der Herr ist in der feiernden Gemeinde längst gegenwärtig. Die Antwort „Und mit deinem Geiste“ ist wortgetreu eigentlich eine semitische Erweiterung von „Und auch mit dir“ – dem (Christus darstellenden Priester) Amtsträger gesagt klingt auch der „Geist des Weihesakraments“ an.

Dieser Kurzdialog eröffnet die 4 großen Teile der Messe: Eröffnung (nach dem Kreuzzeichen), WORTGOTTESDIENST (zum Evangelium), EUCHARISTIE (als Einleitung zur Präfation) und Entlassung (Segen).