Die Gabenbereitung – 1. Teil der Eucharistiefeier

Beim Abendmahl Jesu war das Nehmen der Gaben ein ritueller, jedoch sehr schlichter Akt. Im Eucharistiefeiern, wo die Gaben auch Symbol für unsere Welt und uns selbst sind, kommt dazu, dass der Priester mit den Gaben symbolhaft die Gemeinde Gott entgegenhält.

Brot: ursprünglich war es ein Brot, das dann geteilt wurde, was die stärkste Symbolkraft beinhaltet. Nach altem Brauch ist es ungesäuert (vgl. das Brot beim Auszug aus Ägypten – Paschafeier)

Wein: unverfälschtes „Gewächs des Weinstocks“ ist vorgesehen. Das Beimischen von ein wenig Wasser ist beim Paschamahl Tradition, so hat es auch Jesus getan (damaliger Wein war weit dicker als heute, ihn unverdünnt zu trinken, galt als pöbelhaft). Die dazu gesprochenen Worte geben eine zusätzliche Bedeutung: „Wie das Wasser sich mit Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch des Herrn teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat.“ Oft wird das Wasser auch darauf gedeutet, dass aus Jesus Seitenwunde Blut und Wasser kamen.

Der Priester spricht dazu dem jüdischen Tischgebet nachgebildete Begleitgebete: „Gepriesen bist Du, Herr, unser Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde (den Wein die Frucht es Weinstocks) und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot (diesen Kelch) vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens (er uns der Kelch des Heiles) werde.“ Wenn die Gabenbereitung nicht durch Musik ausgestaltet ist, kann dies laut gebetet werden. In diesem Fall antwortet die Gemeinde jeweils mit „Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.“ oder einem gesungenen Kehrvers.

Das Gabengebet fasst die Gabenbereitung zusammen und schließt sie ab. Es ist ein Amtsgebet des Priesters, d.h. ihm vorbehalten. Stellvertretend für die ganze Gemeinde betet er um die Heiligung der Gaben und um Segen für die Menschen, die ihre Gaben spenden.  Das Gabengebet teilt mit Tages- und Schlussgebet den Aufbau: Gebetseinleitung – Gebetsstille – Gebet mit trinitarischer (den dreifaltigen Gott anrufenden) Schlussformel – Amen der Gemeinde. Der Inhalt ist durch den Inhalt der Gabenbereitung geprägt: Die Gaben sind Symbol des Hingabewillens der Gemeinde, der immer wieder neu geweckt werden will, damit die Eucharistie auch Opfer der Kirche in Geist und Wahrheit sei.