Gabenprozession

Brot und Wein werden – bewusst mitten aus dem „Raum des Volkes“ und „durch das Volk“ – zum Altar gebracht. In manchen Kirchen geschieht dies in relativer einfacher Form: Die Ministranten holen die Gaben von einem kleinen Tischchen (der sogenannten „Kredenz“) und bringen sie auf kürzestem Weg zum Altar. Doch Gabenbereitung meint eigentlich mehr: Zum Altar gebracht werden Brot und Wein, die Gaben der versammelten Gläubigen, die in der Eucharistiefeier Gott, dem Schöpfer, anvertraut werden. So wie die Gaben auf dem Altar gewandelt werden, so wandelt sich auch die christliche Gemeinde und wird in der Kraft des Heiligen Geistes zum einen Leib des Herrn. Mit Brot und Wein halten wir unser aller Leben Gott hin.

Der Priester spricht dazu dem jüdischen Tischgebet nachgebildete Begleitgebete: „Gepriesen bist Du, Herr, unser Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde (den Wein die Frucht es Weinstocks) und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot (diesen Kelch) vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens (er uns der Kelch des Heiles) werde.“ Wenn die Gabenbereitung nicht durch Musik ausgestaltet ist, kann dies laut gebetet werden. In diesem Fall antwortet die Gemeinde jeweils mit „Gepriesen bist du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.“ oder einem gesungenen Kehrvers.

Das Gabengebet fasst die Gabenbereitung zusammen und schließt sie ab. Es ist ein Amtsgebet des Priesters, d.h. ihm vorbehalten. Stellvertretend für die ganze Gemeinde betet er um die Heiligung der Gaben und um Segen für die Menschen, die ihre Gaben spenden.  Das Gabengebet teilt mit Tages- und Schlussgebet den Aufbau: Gebetseinleitung – Gebetsstille – Gebet mit trinitarischer (den dreifaltigen Gott anrufenden) Schlussformel – Amen der Gemeinde. Der Inhalt ist durch den Inhalt der Gabenbereitung geprägt…