Abschluss-Riten

Schlusssegen der Messe / Entlassruf / Auszug

Der Schlusssegen in der Messfeier ist relativ jung. Früher segnete der Priester beim Hinausgehen nur einzelne Mitfeiernde (ähnlich wie heute der Bischof beim Auszug) – deshalb war in der vorkonziliaren Liturgie der Entlass-Ruf vor dem Segen.

Heute ist es ein gemeinschaftlicher, gemeinsamer Segen – als „Volk Gottes“ sind aufgerufen/-gefordert, das eben Gefeierte gesegnet in den Alltag zu tragen.

Der Segen kann (besonders bei Festtagen oder besonderen Anlässen) erweitert werden – die dreiteiligen (gesungenen) Segnungen, die nach jeder Strophe mit dem „Amen“ des Volks bekräftigt werden, sind üblich geworden.

Unmittelbar darauf folgt der Entlassruf „Gehet hin in Frieden“ – „Dank sei Gott, dem Herrn“.

Von der lateinischen Fassung „It missa est“ stammt der Ausdruck „Messe“.

In biblischer Tradition (vgl Mk 5,34 u.a.) werden die Mitfeiernden zum „Gottesdienst in der/die Welt“ gesandt. Daher stehen wir auch dabei: Jetzt drängt’s, dass das eben Gefeierte in Alltag und Welt gelebt wird!

Daher ist auch ein „Schluss-Lied“ (nach dem Segen) nur mäßig sinnvoll – es heißt nicht: „Geht in Frieden – aber bitte nehmt genau das bitte nicht ernst, sondern jetzt bleiben wir zuerst da und singen zuerst einmal…“, sondern eindeutig und klar: „Geht in Frieden“, „Raus mit Euch!“ – jetzt geht’s mit dem Gottesdienst (mitten im Alltag) erst richtig los…

Danach küsst im zum Einzug spiegelbildlicher Art der Priester den Altar ( = Symbol für Jesus Christus) als Zeichen der Verehrung und zieht aus der Kirche aus. Wenn der Einzug von Priester und Funktionsträger auch den Einzug Jesu in seine Gemeinde darstellt und daher feierliche Gestaltung erfährt, fehlt dem Auszug solcher Sinnzusammenhang – daher wird er sehr schlicht und auf direktem Weg vollzogen.