Kreuzzeichen

Das große Kreuzzeichen ist eine häufige Gebets- oder Feiereröffnung. Wir berühren die Stirn (Sitz des Verstandes): Wir denken an Gott Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der über allem steht. Dann geht die Hand unten an die Brust (Herz und Gemüt): Wir denken an Jesus Christus, der sich zu uns herunter begeben hat. Er kam in einem Stall zu Welt, als Kind armer Eltern und er stieg tief hinab in das Reich des Todes, um dann am dritten Tag glorreich aufzuerstehen. Zum Schluss geht die Hand nach links und nach rechts (Ansätze von Armen und Händen, mit denen wir im Leben wirken): Der Heilige Geist erfasst uns ganz, er hüllt uns wie in einen Mantel und schützt uns mit seiner Liebe und Kraft vor allem Bösen.
Das dazu gesprochene „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ist dem Taufbefehl Jesu (Mt 28,19b) entnommen. Das „Bekreuz(ig)en“ oder „Besiegeln“ war in der alten Kirche durch lange Zeit eine Bezeichnung für „Taufen“ und soll auch an diese erinnern.
Es erinnert zugleich an das erlösende Kreuz Jesu, der in seinem Sterben und Auferstehen Gott und Mensch (bzw. Himmel und Erde – erster Teil des Kreuzzeichens), wie auch die Menschen untereinander (2. Teil des Kreuzzeichens) zusammengeführt hat.
Und es erinnert: Ich bin mit meinem ganzen Leben, meiner Leiblichkeit & Wirklichkeit unter Gottes Segen unterwegs.
In der römisch-katholischen Kirche und in den Ostkirchen ist das Kreuzzeichen bei allen sakramentalen Handlungen üblich. Katholiken bekreuzigen sich auch nach dem Gebet. Beim Betreten des Gotteshauses nehmen sie dazu Weihwasser – als Erinnerung an ihre Taufe.