Stehen

Wenn wir miteinander Messe feiern, dann nehmen wir verschiedene Körperhaltungen ein – nicht verkopft, sondern mit „Leib und Seele“, eben „ganz“ wollen wir feiern. Dabei ist DIE Grundhaltung der Messe (sowie überhaupt der Christ/inn/en) das Stehen; viele Jahrhunderte war es in der Messe auch die einzige!

Jesus hat durch Tod und Auferstehung die Menschen aufgerichtet; im 2. Hochgebet beten wir: „… wir danken Dir, dass Du uns berufen hast, vor Dir zu stehen und Dir zu dienen…“). Im Gegensatz zu den Heiden, die sich vor ihren oft furchtbaren Göttern niederwarfen und klein machen mussten, verstanden sich Christen als jene, die – von Gott erlöst = aufgerichtet – vor ihrem Gott stehen können, aus der AuferSTEHung leben!

Es macht einerseits die Achtung deutlich, die wir Gott entgegenbringen, andererseits die Größe und Würde, die Gott uns verliehen hat. Stehen drückt gleichermaßen das „königliche Priestertum“ aus, das wir in der Taufe erhalten haben, wie die Freiheit der Kinder Gottes, unsere Bereitschaft zum Aufbruch (Sendung), unser Aufgerichtet-Sein und unser Aufrichtig-Sein. Wir sagen ja auch sonst, dass wir zu jemandem oder zu etwas stehen…

Daher stehen die Christen (mit Ausnahme einzelner Wortgottesdienstteile wie Lesung, Predigt, etc., der Gabenbereitung und Stille nach der Kommunion) während der ganzen Eucharistiefeier gemeinsam vor Gott. Alle Lob- und Dankgebete und -lieder (natürlich auch Hochgebet, Tagesgebet,…) werden stehend vollzogen.