Stille – Danklied – Abschluss

Stille – Danklied – Schlussgebet – Abschluss-Rituale

Nach der Kommunion sind Gebetsstille und Danklied vorgesehen – persönlich können wir in Stille (auf uns selbst gestellt) Gott danken, was sich in einem gemeinsamen Danklied verdichtet und im Schlussgebet abrundet. Währenddessen (natürlich nicht während der Stille – da „ruht“ alles; sondern danach) werden Hostienschalen und Kelche mit Wasser auf der Kredenz gereinigt – notfalls kann diese auf der Seite des Altars geschehen (nicht aber in der Mitte – man wäscht auch sonst nicht vor allen Gästen am Esstisch das Geschirr ab). Dieses „Purifzieren“ kann auch nach dem Gottesdienst geschehen.

Die Verlautbarungen sind nicht „notwendiges Übel“; sie haben ein tief inhaltliche Bedeutung: Im Sonntagsgottesdienst feiert die Gemeinde das Zentrum ihres Lebens und Glaubens. Dieses Leben der Gemeinde wird in der kommenden Woche entfaltet (und diese bereitet auf das Fest vor). Der Ort der Verlautbarungen ist hier insofern gut gewählt, als er einerseits diesen tiefen Zusammenhang zwischen Feiern (Messe) und Leben (im pfarrlichen Alltag) der Gemeinde zeigt, andererseits vor dem Schlusssegen einen Ausblick auf das zu Segnende des Gemeindelebens bietet.

Der Schlusssegen in der Messfeier ist relativ jung. Früher segnete der Priester beim Hinausgehen nur einzelne Mitfeiernde (ähnlich wie heute der Bischof beim Auszug; ähnlich auch unsere mehr und mehr eingeführten persönlichen Segens-Einladungen nach der Messe jeweils individuell) – deshalb war in der vorkonziliaren Liturgie der Entlassruf vor dem Segen.

Der Segen kann (besonders bei Festtagen oder besonderen Anlässen) erweitert werden: dreiteilige, gesungene Segnungen, die nach jeder Strophe mit dem „Amen“ des Volks bekräftigt werden.

Unmittelbar darauf folgt der Entlassruf „Gehet hin in Frieden“ – „Dank sei Gott, dem Herrn“. Von der lateinischen Fassung „Ite missa est“ stammt der Ausdruck „Messe“ (die ganze Feier ist darauf ausgerichtet, dass wir mit unserm Leben Wandlung erleben und feiern und als solche in die Welt gesandt sind, um diese im Geiste dessen zu gestalten und zu verwandeln). In biblischer Tradition (vgl. Mk 5,34 u.a.) werden die Mitfeiernden zum „Gottesdienst an der Welt“ gesandt. Aus diesem Grund, dem Hinausgesendet werden, bildet das Stehen die sinnvolle Haltung dafür – dann geht’s raus ins Leben („Schlusslieder“ danach sind daher im Regelfall nur mäßig sinnvoll; sonst müsste es ja heißen „Geht in Frieden aber tut das bitte in Wirklichkeit jetzt genau nicht, denn zuerst wird einmal gesungen…“ 😊).

Abschlussriten & Auszug: Im zum Einzug spiegelbildlicher Art küsst der Priester den Altar ( = Symbol für Jesus Christus) als Zeichen der Verehrung, macht mit den Funktionsträger/inne/n eine Kniebeuge zum Allerheiligsten und zieht aus der Kirche aus. Dies ist den menschlichen Gewohnheiten angepasst: Jedes Gespräch, ja sogar jeder Brief beginnt und endet mit (oft fast spiegelbildlichem) Gruß. Wenn der Einzug von Priester und Funktionsträger auch den Einzug Jesu in seine Gemeinde darstellt und daher feierliche Gestaltung erfährt, fehlt dem Auszug solcher Sinnzusammenhang – daher wird er sehr schlicht und auf kurzem Weg vollzogen. Persönliches Verabschieden der Gemeinde untereinander und durch den Priester beim Ausgang ist stimmige Fortsetzung (daher ist bei uns der Auszug von Priester und Diensten zum Haupttor üblich).