Wort Gottes – Von Gott inspiriert

Unsere Kirche bekennt, dass die Schriften der Bibel „inspiriert“ sind, dass heißt, dass sie „unter der Einwirkung des Heiligen Geistes geschrieben“ wurden (II Vat, Offb 11). Menschen, die in einer lebendigen Beziehung zu Gott standen, haben ihre Gotteserfahrungen zu Papier (Papyrus) gebracht, diese wurden durch andere gelesen und ebenso aus ihren Erfahrungen heraus erweitert, ergänzt, zusammengefasst oder korrigiert. Aus diesem lebendigen Geschehen, durch das der Geist Gottes wirkt, entstand die Bibel.

Beim Lesen der Heiligen Schrift – und das ist die andere Komponente der „Inspiration“ – spricht Gott selbst zu uns: in menschlicher, zeitbedingter und mit vielen Bildern versehender Sprache. Er selbst richtet sich im Wort Gottes(dienst) an uns ganz persönlich.

Bibel ist kein „Originalsound“ aus Gottes Mund, kein Diktat des Heiligen Geistes; sie ist „Gottes Wort in Menschenwort“. Es sind Glaubenserfahrungen, die dementsprechend sehr unterschiedlich und bunt sind, in Kontext bestimmter Zeiten und Kulturen entstanden mit viel Zeitkolorit verfasst sind, sich – würden wir sie wörtlich nehmen – oft auch widersprechen; vordergründig manchmal „Grausiges“ beinhalten – und doch oder besser gerade deshalb authentische Erfahrungen menschlich subjektiver erlebter Wege mit Gott.

Daher – um Himmels willen: „Nehmen wir die Bibel nicht wörtlich, sondern ernst!“ (Franz Kogler / Direktor Linzer Bibelwerk)!