3fach-Fest in St. Florian: Jahres-Abschluss, 60jähriges Priesterjubiläum Walter und Regenbogenpastoral

Am Sonntag, dem 23. Juni 2024, feierte die Pfarrgemeinde St. Florian einen festlichen Gottesdienst, um das vergangene Jahr abzuschließen und Gott zu danken. Die Veranstaltung beinhaltete eine Kinderkirche, einen Familien-Chor, bewegte Gottesdienstfeiern und Gebete sowie eine ausgiebige Fest-Agape.

In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Gerald Gump auf das Sonntagsevangelium: „Jesus lehrte seine Jünger nicht das Bauen von Dämmen, sondern fuhr mit ihnen zu Boot. Boote mauern nicht gegen Natur und Wirklichkeit, sondern machen sich diese zunutze und leben ihr entsprechend – so können wir im Geist Jesu die ‚Welt‘ gestalten!“

Pfarrer Gump stellte diesen Gedanken in den Kontext der drei Anlässe des Festes. Er betonte, dass sich in der Pfarrgemeinde St. Florian sowie in der gemeinsamen Pfarre zur Frohen Botschaft viel bewegt habe. „In den drastischen Veränderungen der Gesellschaft und der religiösen Welt – in Wien sind weniger als 30 % Katholik/innen – mauern wir uns nicht in Althergebrachtem ein, sondern gestalten die Veränderungen aktiv mit!“

Ein besonderer Moment der Feier war die Ehrung von des langjährigen Pfarrers Walter Mück zu seinem 60. Priesterjubiläum. „Du und Dein Team habt zukunftsträchtige Linien der Pastoral in Bewegung gesetzt!“, sagte Gump und würdigte damit die langjährige Arbeit von Mück in der Gemeinde.

Ein weiterer Höhepunkt war die Enthüllung der „a+o“-Tafel (akzeptierend und offen) zur Regenbogenpastoral. Nach Schlusssegen und Segenslied für Altpfarrer Walter begab sich die Gemeinde vor die Kirche, wo Gemeindeausschuss-Leiterin Nadja Henrich die Tafel enthüllte. „Wir wollen offen dokumentieren, dass bei uns alle Menschen willkommen sind, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung“, erklärte Henrich. Die Enthüllung wurde von Liedern begleitet („Von mir zu dir eine Brücke bau’n, dem andern tief in die Augen schau’n; in jedem Menschen Jesus seh’n und nicht an ihm vorübergehen!“) und die Tafel gesegnet, bevor die Gemeinde die Feier bei einer Festagape lange in den Nachmittag hinein fortsetzte.

Der in der Predigt zitierte Reisebericht von Pfarrer Gerald (2002 Besuch der brasilianischen Sternsinger-Projekte) findet sich HIER (das beschriebene, beeindruckende Projekt „IRPAA“ ist auf den Seiten 17-21 beschrieben).

aus dem FroBo live, dem wöchentlichen Pfarr-Newsletter 23. 6. 2024:

Das a+o-Prädikat – „akzeptierend und offen“

Im Gemeindeausschuss (GA-Flo) haben wir es – nach einem Beschluss des PGR für die Pfarrebene – beschlossen: Wir wollen uns mit einer a+o-Plakette nach außen bekennen, dass wir auch als Pfarrgemeinde St. Florian für Anliegen der Regenpastoral offen sind, das heißt gleichgeschlechtlich und anders liebende Menschen, heute meist „queer“ genannt, so, wie sie sind, bei uns willkommen sind.

Warum braucht’s da ein eigenes Prädikat?

Oftmals wurden und werden in Gesellschaft und Kirche gleichgeschlechtlich liebende Menschen diskriminiert, in manchen Kulturen/Ländern auch verfolgt (bis hin zur Todesstrafe), Religionsgemeinschaften sind da oft mitschuldig – oft sind sie nur mit einem „ja, aber“ willkommen.

Wir glauben an einen Gott, der alle Menschen in ihrer je Einzigartigkeit liebt, sie genau so gewollt hat.

Das wollen wir ihnen deutlich signalisieren: Bei uns sind diese Menschen (aus diesem Blick auf unseren lebendigen, biblisch-christlichen Gott) willkommen: „Hier bin ich Mensch! Hier kann ich’s sein!“.

Weitere Infos zur „Regenbogenpastoral“ = Plattform des Forms Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreichhttp://www.regenbogenpastoral.at/a-o-praedikat

Fotos: Andreas Robanser, Christian Kneisz, Irene Begus, Irene Dobiasch, Manuela Bistricky